Training & Bewegungstherapie

Grundsätzlich ist jedem bewusst, dass Pferde Bewegungstiere sind und häufig nicht genug davon  bekommen. Dauerhaft gesund werden und bleiben kann ein Pferd nur, wenn es sich dauerhaft gesund bewegt! Deshalb ist die Bewegungstherapie auch eine Säule meiner Arbeit und in den eisten Fällen das Kernstück der Therapie vom kranken zum gesunden Pferd!




Haltungsbedingungen

In der freien Natur legt das Pferd Strecken von bist zu 20km täglich zurück, von denen es dabei bis zu 18 Stunden pro Tag mehr oder weniger in Bewegung ist. Auf diese kontinuierliche Bewegung ist die Anatomie, Physiologie und auch Mentalität des Pferdes ausgelegt. Wird dies durch unterschiedliche Gründe unterbunden, gerät das gesamte System des Pferdes aus den Fugen, reibungslos funktionieren kann es aber nur, wenn alle Teilchen entsprechend ihrer Funktion arbeiten können und zueinander im Gleichgewicht stehen. Dabei ist es egal, ob der Bewegungsmangel aufgrund von falschen Haltungs-bedingungen, Schmerzen oder Krankheit oder durch fasch gelehrte Bewegungsabläufe entstehen! Es gibt viele Möglichkeiten das Training im Sinne des Pferdes zu gestalten und dazu sind nicht immer Platz und Halle von Nöten! Auch ein Pferd mit Boxenruhe, die auf Grund von Krankheit verordnet wurde, kann unterstützt werden, deshalb wir in 2 Arten von Bewegungstherapie unterschieden:

Bild von Soledad Lorieto aus Unsplash




Bild von Rex Pickar aus Unsplash


passive Bewegungstherapie:

Muss das Pferd anhand einer Verletzung wie z.B. Sehnenschaden oder Fraktur absolute Boxenruhe einhalten, kann je nach Verletzung physiotherapeutisch die einzelnen Körperteile im Stehen vorsichtig passiv bewegt werden, um den Stoffwechsel und Kreislauf in Schwung zu halten und um Muskelschwund und Ödembildungen entgegenzuwirken. Dies wird vom Therapeuten ausgeführt - ohne den Krafteinsatz des Pferdes.

Egal ob Dressur- od. Springsport, akademische Reitweise oder Westernreitweise, Freizeit- oder Turnierambitionen.... alles sollte eine Gemeinsamkeit haben, die Gesunderhaltung unserer Pferde und das geht nur, wenn sie zu IHREM Nutzen trainiert werden.


aktive Bewegungstherapie

hier liegt das Hauptaugenmerkt darauf das Pferd individuell zu fördern, angelernte Fehl- und Schonhaltungen aufzugeben und schädliche Bewegungsabläufe durch gesunde zu ersetzen um körperlich und mental wieder in Balance zu kommen und Freude an der Bewegung zu entwickeln. Dabei wird auf die Schwächen des Pferdes eingegangen, egal ob diese angeboren sind oder durch falsches Training oder Krankheit/Verletzung erworben wurden. Ein wichtiger Punkt ist hier das Schmerzgedächtnis. Es ist immer wieder zu beobachten, dass Pferde ehemals verletzte Gliedmaßen noch schonen - quasi vorsichtshalber - obwohl kein Grund mehr dafür besteht. Die Angst, dass der Bewegungsablauf doch wieder schmerzhaft werden könnte ist hier sehr real. 

Unter Berücksichtigung der biomechanischen Grundsätze beginnt das Training immer vom Boden aus, bis das Pferd die entsprechenden Bewegungsabläufe verstanden hat und sie koordiniert ausführen kann. Erst dann beginnt die Bewegungstherapie unter dem Sattel. 

Bei der gesamten Bewegungstherapie geht es mir vorwiegend darum, Sie im Training Ihres Pferdes anzuweisen, um es eigenverantwortlich bestmöglich zu bewegen und zu gymnastizieren, dies hat zusätzlich einen positiven Effekt auf die Bindung zwischen Pferd und Mensch!


Für die praktische Übungseinheit sollte idealerweise ein Reitplatz mit geeignetem Boden und idealerweise 20x20 mtr. zur Verfügung stehen. Haben Sie nur die Möglichkeit im Gelände zu trainieren, wird sich auch eine Lösung finden, wichtig sind die Bodenbeschaffenheiten!